Sonnabend, 08.06.2013
Wieder einmal heißt es Abschied nehmen.
Die Mariner liegt noch immer im Ostseewasser und wird dort bis zum nächsten Urlaub auch bleiben.
Die Lage des Hafens macht einen kurzen Abstecher in den Greifswalder Bodden übers Wochenende interessant. Eine willkommene Abwechslung zu Wannsee und Havel.
Wir haben zwei Wochen lang die Freiheit genossen, das Abenteuer und die Ruhe gefunden, unser Boot und uns auf´s Neue kennengelernt.
Schnell hatten wir uns (nach dem Tipp von Ira) an das regelmäßige Abhören des Seewetterberichtes von DP07 (sprich Delta-Papa-null-sieben) gewöhnt. Auch wenn das Wetter am Folgetag trotzdem anders kam, ist allein die Stimme des Funkers sehr einprägsam und die Art der Übertragung sehr unterhaltsam. Noch nie wurde mir der Seewetterbericht des Deutschen Wetterdienstes mit solch stoischer Ruhe vorgelesen. Wer sich das Ganze mal ansehen möchte: unter www.dp07.com kann man den Funkdienst auch als Internetauftritt geniessen.
Mein Dank geht an Freund und "Mutter auf Zeit" Bernd für die Rettung der langweiligen Fahrt unter Motor. Ich bin jetzt leicht abhängig, aber "dauermunter" :-)
Ein Fazit in Zahlen muss leider bis zum Wochenende warten - ich habe das Logbuch mit allen Daten im Boot vergessen.
Bis dahin verabschiede ich mich mit meinem neuen Logo (von einer Hauswand in Glowe "geborgt"):
Montag, 10. Juni 2013
Donnerstag, 6. Juni 2013
Boddenfeeling
Mittwoch/Donnerstag, 05./06.06.2013
Die letzten Tage lassen wir es richtig ruhig angehen. Reines Spaß-Segeln ohne Ziel steht im Vordergrund.
Morgens keine Hetze, beim Segeln gibt der Wind der Ziel vor - einfach treiben lassen. Ist auch besser fürs Gemüt - mit der Zeit macht sich bei uns der enge Raum bemerkbar ...
Viel mehr gibt es auch gar nicht zu berichten. Aufstehen, lange Frühstücken, auf den Wind gegen Mittag warten, lossegeln und irgendwann in einen Hafen. Zur Zeit landen wir doch immer wieder in Lauterbach - Zufall.
Basili geht es auch noch gut. Er bekommt seine täglichen Sonneneinheiten und gedeiht prächtig.
Leider musste ich ihm an die Stengel - es gab ein paar mal mediterrane Küche ... ... ...
Hier der Ablauf eines ganz normalen Bodden-Segel-Tages als Fotostory:
Der Segel-Teil beginnt gegen Mittag mit einer kleinen Aufwärmphase, da sich der Wind beim Verlassen des Hafens noch hinter der Insel Vilm versteckt.
Der Ostwind mit seiner Kühle wandert einem noch sanft wie kalte Finger über die sonnenwarme Haut. Die Sonne weckt das Verlangen ... auf Sommerkleidung.
Segel hoch und so getan, als wäre Segeln ein harter Sport.
Aber kaum ist man auf dem freien Bodden, ändert sich das schnell. Der Wind wird kräftiger und vor allem kühler. Die "korrekte Kleidung" liegt deshalb schon bereit und ist schnell angezogen. Kurz vor dem südlichen Ende (Nähe Lubmin / Greifswalder Oie) wird es endgültig sportlich. Spaß ohne Ende! Das ernste Gesicht kommt nur vom Zickenkampf zwischen mir und dem Boot. Bei zu starken Böen schlägt Madame Mariner schon gerne mal einen Haken in den Wind, was ich zu verhindern versuche. Ergebnis: ca. 70:30 für mich :-)
Die letzten Tage lassen wir es richtig ruhig angehen. Reines Spaß-Segeln ohne Ziel steht im Vordergrund.
Morgens keine Hetze, beim Segeln gibt der Wind der Ziel vor - einfach treiben lassen. Ist auch besser fürs Gemüt - mit der Zeit macht sich bei uns der enge Raum bemerkbar ...
Viel mehr gibt es auch gar nicht zu berichten. Aufstehen, lange Frühstücken, auf den Wind gegen Mittag warten, lossegeln und irgendwann in einen Hafen. Zur Zeit landen wir doch immer wieder in Lauterbach - Zufall.
Basili geht es auch noch gut. Er bekommt seine täglichen Sonneneinheiten und gedeiht prächtig.
Leider musste ich ihm an die Stengel - es gab ein paar mal mediterrane Küche ... ... ...
Hier der Ablauf eines ganz normalen Bodden-Segel-Tages als Fotostory:
Der Segel-Teil beginnt gegen Mittag mit einer kleinen Aufwärmphase, da sich der Wind beim Verlassen des Hafens noch hinter der Insel Vilm versteckt.
Der Ostwind mit seiner Kühle wandert einem noch sanft wie kalte Finger über die sonnenwarme Haut. Die Sonne weckt das Verlangen ... auf Sommerkleidung.
Segel hoch und so getan, als wäre Segeln ein harter Sport.
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Genuss-Segeln pur |
Aber kaum ist man auf dem freien Bodden, ändert sich das schnell. Der Wind wird kräftiger und vor allem kühler. Die "korrekte Kleidung" liegt deshalb schon bereit und ist schnell angezogen. Kurz vor dem südlichen Ende (Nähe Lubmin / Greifswalder Oie) wird es endgültig sportlich. Spaß ohne Ende! Das ernste Gesicht kommt nur vom Zickenkampf zwischen mir und dem Boot. Bei zu starken Böen schlägt Madame Mariner schon gerne mal einen Haken in den Wind, was ich zu verhindern versuche. Ergebnis: ca. 70:30 für mich :-)
Auch andere waren ziemlich schräg unterwegs.
Am Abend zurück in den Hafen und die windstille Ruhe genießen.
Dienstag, 4. Juni 2013
Leicht im Wind
Dienstag, 04.06.2013
Die ganze Nacht tobte der Wind durch den Hafen.
Wenn man sich erst einmal an alle Geräusche gewöhnt hat, schläft man wie ein Bär. Aus dem Koma erwacht kam das übliche Morgenprogramm, alles in absoluter Ruhe - nur keine Hektik. Wir wussten, dass der stärkere Wind nur bis zum frühen Nachmittag bleiben würde. Danach sollte schönes Wetter kommen und das heißt fast immer: Flaute.
Gegen 11 Uhr legten wir ab. Das klappte trotz des starken Windes (4-5 Bft) ganz gut, die Häfen im Bereich Rügen sind zur Zeit ziemlich leer. Platz ohne Ende, also Leinen vorne am Bug/Steg los, austreiben lassen und beim langsamen Losfahren die Heckleine von der Mooringboje lösen.
Während Harry aus dem Hafen fährt, heißt es für mich Boot "klar machen". Das bedeutet schlicht und weg das Deck aufräumen. Die Fender müssen reingeholt und die Leinen wieder vernünftig aufgeschossen (aufgerollt) werden. Das sieht dann so aus:
Es hat super funktioniert. Bei gerade mal 1,5 Bft - eine Windgeschwindigkeit, bei welcher wir sonst die Segel einholen und den Motor starten müssen - flogen wir mit bis zu 3,6 ktn durch das Wasser. Wir waren sehr begeistert. Die ersten Tests und Funktionsversuche vom Wannsee haben sich hier bestätigt. Genau dafür wollten wir dieses Segel haben. Mehr segeln statt motoren.
Zufrieden liefen wir in den Hafen von Lauterbach (nördl. Bodden) ein. Anlegen, beim Hafenmeister melden, schnell in den Edeka um die Ecke und lecker Essen gekocht.
Jetzt noch ein schöner Abend mit Sonnenuntergang, dem passenden Drink, lesen oder den Gedanken nachhängen. Nicht zu vergessen: Fotos sichten und Blog schreiben.
Anschließend nach Löwenart einrollen und mit den Gedanken bei den schönsten Dingen des Lebenes selig einschlummern.
Morgen werden wir uns weiter im Bodden rumtreiben. Den Hafen für die Nacht legen wir erst spät am Nachmittag fest. Vagabunden sind herrlich frei - solange genug Proviant in der Backskiste ist!
Die ganze Nacht tobte der Wind durch den Hafen.
Wenn man sich erst einmal an alle Geräusche gewöhnt hat, schläft man wie ein Bär. Aus dem Koma erwacht kam das übliche Morgenprogramm, alles in absoluter Ruhe - nur keine Hektik. Wir wussten, dass der stärkere Wind nur bis zum frühen Nachmittag bleiben würde. Danach sollte schönes Wetter kommen und das heißt fast immer: Flaute.
Gegen 11 Uhr legten wir ab. Das klappte trotz des starken Windes (4-5 Bft) ganz gut, die Häfen im Bereich Rügen sind zur Zeit ziemlich leer. Platz ohne Ende, also Leinen vorne am Bug/Steg los, austreiben lassen und beim langsamen Losfahren die Heckleine von der Mooringboje lösen.
Während Harry aus dem Hafen fährt, heißt es für mich Boot "klar machen". Das bedeutet schlicht und weg das Deck aufräumen. Die Fender müssen reingeholt und die Leinen wieder vernünftig aufgeschossen (aufgerollt) werden. Das sieht dann so aus:
Wieder im Bodden, sind wir zum Schwung holen erst nördlich, dann wieder südlich Richtung Lubmin gesegelt. Der Wind war noch ganz passabel. Nach der Wende vor dem Kraftwerk Lubmin schlief er dann nach und nach ein - so wie Harry. Letzten Endes saß ich alleine im Cockpit und genoss die Ruhe mitten auf dem Greifswalder Bodden bei Mineralwasser, ein paar sehr unterhaltsamen Mails und gurgelndem Wasser am Bug.
Der Wind drehte entgegen der Voraussagen immer mehr auf Ost. Gut so!
Nach kurzer Überlegung rief ich Harry aus seiner Bärenhöhle und setzte ihn nach dem Wachwerden wieder ans Ruder. Wind und Windrichtung passten gut, endlich konnte unser neues Leichtwindsegel, ein Gennaker, auf dem Meer richtig ausprobiert werden. Die Vorbereitungen dauern auf dem Wasser etwas, aber in weniger als 10 Minuten war es dann soweit. Das Boot in den richtigen Winkel zum Wind gestellt (er sollte von schräg hinten kommen) und das Segel aus dem Bergeschlauch geholt.
Bitte nicht von der Perspektive der GoPro-Kamera täuschen lassen, das Segel hat eine Gesamtfläche von 41m², also 16m² mehr als Groß- und Vorsegel zusammen.
Es hat super funktioniert. Bei gerade mal 1,5 Bft - eine Windgeschwindigkeit, bei welcher wir sonst die Segel einholen und den Motor starten müssen - flogen wir mit bis zu 3,6 ktn durch das Wasser. Wir waren sehr begeistert. Die ersten Tests und Funktionsversuche vom Wannsee haben sich hier bestätigt. Genau dafür wollten wir dieses Segel haben. Mehr segeln statt motoren.
Zufrieden liefen wir in den Hafen von Lauterbach (nördl. Bodden) ein. Anlegen, beim Hafenmeister melden, schnell in den Edeka um die Ecke und lecker Essen gekocht.
Jetzt noch ein schöner Abend mit Sonnenuntergang, dem passenden Drink, lesen oder den Gedanken nachhängen. Nicht zu vergessen: Fotos sichten und Blog schreiben.
Anschließend nach Löwenart einrollen und mit den Gedanken bei den schönsten Dingen des Lebenes selig einschlummern.
Harry´s Traum liegt immer noch hier im Hafen ... ... ... |
Montag, 3. Juni 2013
Landgang
Montag, 03.06.2013
Um unseren Segelknochen mal eine Erholung zu gönnen, blieben wir heute im Hafen und planten einen Tag an Land. Es war sowieso wieder Starkwind - nicht nur angesagt, sondern tatsächlich ordentlich am pfeifen.
Harry liebäugelte zwar den ausfahrenden Booten hinterher, aber auch seine Muskeln machten sich nach dem gestrigen Tag deutlich bemerkbar.
Ein Frühstück in aller Ruhe, während sich andere schon auf Reisen befanden. Frische Brötchen aus wohl einem der letzten noch existierenden "Tante-Emma-Läden". Hier gibt es auf geschätzt 15m² so ziemlich alles, was Segler, Appartments-Mieter und Durchreisende benötigen könnten. Von der Zeitung bis zum Brötchen, vom Frischkäse bis zu Shampoo und Duschgel. Ein frischer Kaffee auf die Schnelle, bis die Brötchen in die Tüte wandern, ist hier nicht unüblich - und lecker.
Nach Frühstück und ein bisschen Aufräumen stürmten wir die Hügellandschaft der Halbinsel Mönchgut.
Auf ihr findet man die Orte Gager, Groß Zicker und Thiessow. Ein Blick zurück auf unseren Hafen:
Wir wanderten hinter Gager westlich an der Küstenlinie lang und im Bogen zurück nach Groß Zicker.
Ich sag´s doch, Auenland pur ... oder Irland für Arme :-)
Im Gegensatz zum Ortsnamen sind die Leute in Groß Zicker ausgesprochen freundlich. Gleich am Ortseingang stießen wir auf ein Appartementhaus mit Restaurant.
Volltreffer!
Urgemütlich im Strandkorb sitzen, windgeschützt den Blick auf den Greifswalder Bodden, ließen wir uns ein Störtebeker-Bier und eine kleine Zwischenmahlzeit schmecken.
Nachdem wir uns von dieser Völlerei erholt hatten, stiefelten wir wieder über die Hügelkette zurück in unseren Hafen. Jetzt war dringend Siesta nötig!!
Nach ein paar Hilfestellungen bei anlegenden Seglern am Nachmittag und einem ausschweifenden Abendessen mit Steak und Knoblauch "mit etwas Mais dran"
sitzen wir nun im Cockpit und süffeln zusammen mit Basili, der den gesamten Nachmittag in der Sonne geniessen durfte, einen leckeren "Sundowner" (Aperol-Spritz).
Morgen wird es wieder zurück auf den noch immer wilden Bodden gehen. Allerdings soll der Wind ab Mittag etwas nachlassen - schauen wir mal, was dann so übrig bleibt.
Wir haben ja noch ganze fünf Tage ...
Um unseren Segelknochen mal eine Erholung zu gönnen, blieben wir heute im Hafen und planten einen Tag an Land. Es war sowieso wieder Starkwind - nicht nur angesagt, sondern tatsächlich ordentlich am pfeifen.
Harry liebäugelte zwar den ausfahrenden Booten hinterher, aber auch seine Muskeln machten sich nach dem gestrigen Tag deutlich bemerkbar.
Ein Frühstück in aller Ruhe, während sich andere schon auf Reisen befanden. Frische Brötchen aus wohl einem der letzten noch existierenden "Tante-Emma-Läden". Hier gibt es auf geschätzt 15m² so ziemlich alles, was Segler, Appartments-Mieter und Durchreisende benötigen könnten. Von der Zeitung bis zum Brötchen, vom Frischkäse bis zu Shampoo und Duschgel. Ein frischer Kaffee auf die Schnelle, bis die Brötchen in die Tüte wandern, ist hier nicht unüblich - und lecker.
Nach Frühstück und ein bisschen Aufräumen stürmten wir die Hügellandschaft der Halbinsel Mönchgut.
Auf ihr findet man die Orte Gager, Groß Zicker und Thiessow. Ein Blick zurück auf unseren Hafen:
Wir wanderten hinter Gager westlich an der Küstenlinie lang und im Bogen zurück nach Groß Zicker.
Ich sag´s doch, Auenland pur ... oder Irland für Arme :-)
Im Gegensatz zum Ortsnamen sind die Leute in Groß Zicker ausgesprochen freundlich. Gleich am Ortseingang stießen wir auf ein Appartementhaus mit Restaurant.
Volltreffer!
Urgemütlich im Strandkorb sitzen, windgeschützt den Blick auf den Greifswalder Bodden, ließen wir uns ein Störtebeker-Bier und eine kleine Zwischenmahlzeit schmecken.
Nachdem wir uns von dieser Völlerei erholt hatten, stiefelten wir wieder über die Hügelkette zurück in unseren Hafen. Jetzt war dringend Siesta nötig!!
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Blick auf die Crew und im Hintergrund der Norden des Boddens, inkl. Insel Vilm |
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Die attraktivsten Kerlchen sind schwer zu kriegen :-) |
sitzen wir nun im Cockpit und süffeln zusammen mit Basili, der den gesamten Nachmittag in der Sonne geniessen durfte, einen leckeren "Sundowner" (Aperol-Spritz).
Morgen wird es wieder zurück auf den noch immer wilden Bodden gehen. Allerdings soll der Wind ab Mittag etwas nachlassen - schauen wir mal, was dann so übrig bleibt.
Wir haben ja noch ganze fünf Tage ...
Sonntag, 2. Juni 2013
Endlich ...
Sonntag, 02.06.2013
... Wind nach unserem Geschmack - und etwas mehr.
Gespannt, was das Wetter diesmal aus der Vorhersage macht, sind wir zeitig aufgestanden. Viel brauchten wir nicht zu gucken, der Wind pfiff die ganze Nacht straff durch den Cityhafen von Stralsund. Die 5 Beaufort (Bft) Windgeschwindigkeit waren tatsächlich eingetroffen. Das Frühstück auf später vertagt, machten wir uns nur kurz fertig, pellten uns in die regen- und windfesten Sachen und los gings. Sieben Minuten vor der offiziellen Brückenöffnung reihten wir uns die die kleine Gruppe der wartenden Boote. Ohne jeglichen Antrieb sorgten hier bereits Strömung und Wind (von schräg hinten) für 3 Knoten (ktn=Seemeilen pro Stunde) Geschwindigkeit. Brücke auf und ab ging die Post - noch unter Motor. Segeln ist hier nicht erlaubt. Kurz hinter der Passage rollten alle Boote um uns herum nur das Vorsegel aus. Na gut, Vorsicht kann nicht schaden, machen wir es halt auch so.
... und ab ging die Luzie! Nur unter Vorsegel plus der Strömung im Sund kamen wir hier bereits auf 4,5 - 5 ktn. Das Frühstück war ab hier vergessen. Kurz einen Kaffee (vorgekochtes heißes Wasser aus der Thermoskanne plus löslicher Kaffee) und weiter an der Geschwindigkeit gefeilt. Aber ständiges Optimieren des Vorsegels machten den Skipper irgendwann nicht mehr glücklich. Nach kurzer Diskussion gab ich nach und das Großsegel wurde im ersten Reff (OK, mehr haben wir auch nicht) gesetzt. Reff bedeutet, dass das Segeltuch nicht komplett ausgelassen wird. Der untere Teil des Segels wird an hierzu eingearbeiteten Ösen auf den Baum gebunden. Das Großsegel im Reff, das Vorsegel komplett - wir flogen mit bis 8,0 ktn durch den Sund auf den Greifswalder Bodden zu. Die Strömung half hier immer noch ein wenig nach.
Ich gebe zu, dass mir am Anfang ganz schön die Pumpe ging. Nein, wir hatten, da der Wind von schräg hinten kam, noch keine große Schräglage. Ich war mir nur nicht sicher, was ich dem Boot und uns zutrauen konnte. Harry saß selig grinsend neben mir und war der glücklichste Mensch der Welt! Na gut, wenn er meint ... spiele ich halt mit.
Im Greifswalder Bodden angekommen, änderten wir die Richtung wieder nach Gager. Dadurch kamen wir auf Halbwindkurs (Wind direkt von der Seite) und das Boot schoss in ordentlicher Schräglage übers Wasser. Die Wetterdaten im Bodden: Wind der Stärke 5, in Böen 6, Wellenhöhe 1,5 m! Jedesmal, wenn wir von vorn oder seitlich eine ordentliche Ladung Gischt übers Boot bekamen, wurde das Grinsen breiter.
Kurz nach Harrys Bemerkung "über Gager sieht´s aber dunkel aus", wurde aus einem kurzen freundlichen Nieseln die große Schütte. Das Wasser lief in Strömen vom Segel herab, in kleinen Bächen durch das Cockpit, aber in unseren Segelsachen bleiben wir fast komplett trocken. Mit zwei kleinen Unterbrechungen hatten wir diese Segnung ganze 80 Minuten ... aber das konnte unseren Spaß nicht im Geringsten trüben.
Blieb noch das Anlegen ...
Das war bei der mittlerweile vorherrschenden Windgeschwindigkeit 6 an Mooringbojen (Erklärung siehe Blog "Wie im Rausch" vom 28.05.) nicht gerade die leichteste Übung. Noch waren wir alleine im Hafen und somit keine Hilfe am Steg zu erwarten. Aber bereits nach zweieinhalb Versuchen hatten wir die Zicke an den Steg genagelt und ... waren davon ziemlich erschossen. Himmel, was für ein Kampf!
Aber was für eine Fahrt. Die Daten: 26,2 zurückgelegte Seemeilen in 4,5 Stunden. Das macht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,82 ktn; Höchstgeschwindigkeit 7,7 ktn (ohne Strömung).
@Harsardeur: Erst wenn wir die Rumpfgeschwindigkeit des Bootes zur Durchschnittsgeschwindigkeit gemacht haben, kommen wir wieder nach Hause *breit_grins*
Jetzt hieß es raus aus der nassen Kleidung und alles irgendwie getrocknet. Nachdem ich den Innenraum trockengelegt hatte (es hatte "etwas" reingeregnet), stellte wir den Heizlüfter auf und sorgten wir Durchzug. Die letzten Sachen werden wohl noch bis zum Abend brauchen, eh sie wieder trocken sind ...
Während dieser Zeremonie durfte auch Basili endlich mal wieder an die frische Luft. Er war von der Fahrt doch ein wenig blass um den Blattrand.
Nachdem wir uns zur Belohnung ein Essen im Hafenrestaurant gegönnt hatten, bekamen wir in der Bucht vor dem Hafen eine beeindruckende Show geliefert. Anscheinend ist hier der Spot für die Kitesurfer. Whow, die waren bei diesen Windverhältnissen extrem schnell unterwegs und beherrschten ihr Fach.
Über Nacht wird der Wind noch weiter in dieser Stärke und mehr toben. Morgen im Laufe des Tages soll er etwas nachlassen. Schauen wir mal, was davon wirklich zutreffen wird und was wir daraus machen.
... Wind nach unserem Geschmack - und etwas mehr.
Gespannt, was das Wetter diesmal aus der Vorhersage macht, sind wir zeitig aufgestanden. Viel brauchten wir nicht zu gucken, der Wind pfiff die ganze Nacht straff durch den Cityhafen von Stralsund. Die 5 Beaufort (Bft) Windgeschwindigkeit waren tatsächlich eingetroffen. Das Frühstück auf später vertagt, machten wir uns nur kurz fertig, pellten uns in die regen- und windfesten Sachen und los gings. Sieben Minuten vor der offiziellen Brückenöffnung reihten wir uns die die kleine Gruppe der wartenden Boote. Ohne jeglichen Antrieb sorgten hier bereits Strömung und Wind (von schräg hinten) für 3 Knoten (ktn=Seemeilen pro Stunde) Geschwindigkeit. Brücke auf und ab ging die Post - noch unter Motor. Segeln ist hier nicht erlaubt. Kurz hinter der Passage rollten alle Boote um uns herum nur das Vorsegel aus. Na gut, Vorsicht kann nicht schaden, machen wir es halt auch so.
... und ab ging die Luzie! Nur unter Vorsegel plus der Strömung im Sund kamen wir hier bereits auf 4,5 - 5 ktn. Das Frühstück war ab hier vergessen. Kurz einen Kaffee (vorgekochtes heißes Wasser aus der Thermoskanne plus löslicher Kaffee) und weiter an der Geschwindigkeit gefeilt. Aber ständiges Optimieren des Vorsegels machten den Skipper irgendwann nicht mehr glücklich. Nach kurzer Diskussion gab ich nach und das Großsegel wurde im ersten Reff (OK, mehr haben wir auch nicht) gesetzt. Reff bedeutet, dass das Segeltuch nicht komplett ausgelassen wird. Der untere Teil des Segels wird an hierzu eingearbeiteten Ösen auf den Baum gebunden. Das Großsegel im Reff, das Vorsegel komplett - wir flogen mit bis 8,0 ktn durch den Sund auf den Greifswalder Bodden zu. Die Strömung half hier immer noch ein wenig nach.
Ich gebe zu, dass mir am Anfang ganz schön die Pumpe ging. Nein, wir hatten, da der Wind von schräg hinten kam, noch keine große Schräglage. Ich war mir nur nicht sicher, was ich dem Boot und uns zutrauen konnte. Harry saß selig grinsend neben mir und war der glücklichste Mensch der Welt! Na gut, wenn er meint ... spiele ich halt mit.
Im Greifswalder Bodden angekommen, änderten wir die Richtung wieder nach Gager. Dadurch kamen wir auf Halbwindkurs (Wind direkt von der Seite) und das Boot schoss in ordentlicher Schräglage übers Wasser. Die Wetterdaten im Bodden: Wind der Stärke 5, in Böen 6, Wellenhöhe 1,5 m! Jedesmal, wenn wir von vorn oder seitlich eine ordentliche Ladung Gischt übers Boot bekamen, wurde das Grinsen breiter.
Kurz nach Harrys Bemerkung "über Gager sieht´s aber dunkel aus", wurde aus einem kurzen freundlichen Nieseln die große Schütte. Das Wasser lief in Strömen vom Segel herab, in kleinen Bächen durch das Cockpit, aber in unseren Segelsachen bleiben wir fast komplett trocken. Mit zwei kleinen Unterbrechungen hatten wir diese Segnung ganze 80 Minuten ... aber das konnte unseren Spaß nicht im Geringsten trüben.
Blieb noch das Anlegen ...
Das war bei der mittlerweile vorherrschenden Windgeschwindigkeit 6 an Mooringbojen (Erklärung siehe Blog "Wie im Rausch" vom 28.05.) nicht gerade die leichteste Übung. Noch waren wir alleine im Hafen und somit keine Hilfe am Steg zu erwarten. Aber bereits nach zweieinhalb Versuchen hatten wir die Zicke an den Steg genagelt und ... waren davon ziemlich erschossen. Himmel, was für ein Kampf!
Aber was für eine Fahrt. Die Daten: 26,2 zurückgelegte Seemeilen in 4,5 Stunden. Das macht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,82 ktn; Höchstgeschwindigkeit 7,7 ktn (ohne Strömung).
@Harsardeur: Erst wenn wir die Rumpfgeschwindigkeit des Bootes zur Durchschnittsgeschwindigkeit gemacht haben, kommen wir wieder nach Hause *breit_grins*
Jetzt hieß es raus aus der nassen Kleidung und alles irgendwie getrocknet. Nachdem ich den Innenraum trockengelegt hatte (es hatte "etwas" reingeregnet), stellte wir den Heizlüfter auf und sorgten wir Durchzug. Die letzten Sachen werden wohl noch bis zum Abend brauchen, eh sie wieder trocken sind ...
Während dieser Zeremonie durfte auch Basili endlich mal wieder an die frische Luft. Er war von der Fahrt doch ein wenig blass um den Blattrand.
Nachdem wir uns zur Belohnung ein Essen im Hafenrestaurant gegönnt hatten, bekamen wir in der Bucht vor dem Hafen eine beeindruckende Show geliefert. Anscheinend ist hier der Spot für die Kitesurfer. Whow, die waren bei diesen Windverhältnissen extrem schnell unterwegs und beherrschten ihr Fach.
Über Nacht wird der Wind noch weiter in dieser Stärke und mehr toben. Morgen im Laufe des Tages soll er etwas nachlassen. Schauen wir mal, was davon wirklich zutreffen wird und was wir daraus machen.
Samstag, 1. Juni 2013
Castaway
Sonnabend, 01.06.2013
Ja, Castaway ging mir heute durch den Kopf. Auch der kam von seiner Insel nicht weg. So wie wir. Es ist fast zum Verzweifeln. Von Glowe aus waren so viele Ziele denkbar: Richtung West-Nordwest Klintholm (Dänemark), Richtung Nordost Ystad (Schweden), Richtung West-Nordwest Bornholm. Wo kam der Wind her? Genau ... im Ypsilon aus genau diesen Richtungen und traf sich heute morgen als nördlicher Wind Höhe Rügen. Also gut, dann westlich herum von Glowe nach Stralsund (Schwesterchen, ich denk an dich *winke-winke*).
Aber irgendwie hängt dieses "Rügendings" an uns. Störtebecker persönlich zieht da wohl an den Leinen. Aus den angesagten 4-5 Beaufort (huuu, ganz schön dolle für die Umfahrung von Kap Arkona) wurden 1,5 abnehmend bis 1 Bft. Zu unserem großen Verdruss mussten wir motoren, glaubten noch an eine vorrübergehende Flaute. Alle Info-Geber (Windfinder per app, DP07 im Seefunk, usw) meldeten doch dieselbe Windstärke: 4-5 Bft.
Also hieß es, das Ganze für ein Ruhestündchen nutzen: Harry packte sich in die Koje,
Aber die Flaute endete nicht .... bis Stralsund. Erst 4 Meilen vor dem Cityhafen kamen Gewitterböen auf, zum Glück ohne Gewitter in sichtbarer Nähe. Aber hier hatten wir auch keine Lust mehr, die bereits eingepackten Segel wieder zu setzen. Wenigstens der Hafen lässt nichts zu wünschen übrig. Modern, zentral und trotzdem gemütlich. Morgen geht es wieder Richtung Greifswalder Bodden, egal was das Wetter sagt. Doch, mal gucken: Regen und Wind in Stärke 4-5 Bft. Haha - klar, der Regen kommt bestimmt! Aber der sollte nicht das Problem sein, dafür haben wir gute Kleidung. 8:20 Uhr öffnet die Ziegelsteinbrücke, dann geht es, wie immer, mit vielen anderen Booten wie in einer Parade "rüber" zum Bodden - mit windgefüllten Segeln.
Diese Hoffnung stirbt zuletzt - ich kann warten!
Ja, Castaway ging mir heute durch den Kopf. Auch der kam von seiner Insel nicht weg. So wie wir. Es ist fast zum Verzweifeln. Von Glowe aus waren so viele Ziele denkbar: Richtung West-Nordwest Klintholm (Dänemark), Richtung Nordost Ystad (Schweden), Richtung West-Nordwest Bornholm. Wo kam der Wind her? Genau ... im Ypsilon aus genau diesen Richtungen und traf sich heute morgen als nördlicher Wind Höhe Rügen. Also gut, dann westlich herum von Glowe nach Stralsund (Schwesterchen, ich denk an dich *winke-winke*).
Aber irgendwie hängt dieses "Rügendings" an uns. Störtebecker persönlich zieht da wohl an den Leinen. Aus den angesagten 4-5 Beaufort (huuu, ganz schön dolle für die Umfahrung von Kap Arkona) wurden 1,5 abnehmend bis 1 Bft. Zu unserem großen Verdruss mussten wir motoren, glaubten noch an eine vorrübergehende Flaute. Alle Info-Geber (Windfinder per app, DP07 im Seefunk, usw) meldeten doch dieselbe Windstärke: 4-5 Bft.
Also hieß es, das Ganze für ein Ruhestündchen nutzen: Harry packte sich in die Koje,
Basili gings auch gut |
![]() |
Am Ruder fand ich auch eine gemütliche Arbeitshaltung |
Aber die Flaute endete nicht .... bis Stralsund. Erst 4 Meilen vor dem Cityhafen kamen Gewitterböen auf, zum Glück ohne Gewitter in sichtbarer Nähe. Aber hier hatten wir auch keine Lust mehr, die bereits eingepackten Segel wieder zu setzen. Wenigstens der Hafen lässt nichts zu wünschen übrig. Modern, zentral und trotzdem gemütlich. Morgen geht es wieder Richtung Greifswalder Bodden, egal was das Wetter sagt. Doch, mal gucken: Regen und Wind in Stärke 4-5 Bft. Haha - klar, der Regen kommt bestimmt! Aber der sollte nicht das Problem sein, dafür haben wir gute Kleidung. 8:20 Uhr öffnet die Ziegelsteinbrücke, dann geht es, wie immer, mit vielen anderen Booten wie in einer Parade "rüber" zum Bodden - mit windgefüllten Segeln.
Diese Hoffnung stirbt zuletzt - ich kann warten!
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