Sonnabend, 08.06.2013
Wieder einmal heißt es Abschied nehmen.
Die Mariner liegt noch immer im Ostseewasser und wird dort bis zum nächsten Urlaub auch bleiben.
Die Lage des Hafens macht einen kurzen Abstecher in den Greifswalder Bodden übers Wochenende interessant. Eine willkommene Abwechslung zu Wannsee und Havel.
Wir haben zwei Wochen lang die Freiheit genossen, das Abenteuer und die Ruhe gefunden, unser Boot und uns auf´s Neue kennengelernt.
Schnell hatten wir uns (nach dem Tipp von Ira) an das regelmäßige Abhören des Seewetterberichtes von DP07 (sprich Delta-Papa-null-sieben) gewöhnt. Auch wenn das Wetter am Folgetag trotzdem anders kam, ist allein die Stimme des Funkers sehr einprägsam und die Art der Übertragung sehr unterhaltsam. Noch nie wurde mir der Seewetterbericht des Deutschen Wetterdienstes mit solch stoischer Ruhe vorgelesen. Wer sich das Ganze mal ansehen möchte: unter www.dp07.com kann man den Funkdienst auch als Internetauftritt geniessen.
Mein Dank geht an Freund und "Mutter auf Zeit" Bernd für die Rettung der langweiligen Fahrt unter Motor. Ich bin jetzt leicht abhängig, aber "dauermunter" :-)
Ein Fazit in Zahlen muss leider bis zum Wochenende warten - ich habe das Logbuch mit allen Daten im Boot vergessen.
Bis dahin verabschiede ich mich mit meinem neuen Logo (von einer Hauswand in Glowe "geborgt"):
Montag, 10. Juni 2013
Donnerstag, 6. Juni 2013
Boddenfeeling
Mittwoch/Donnerstag, 05./06.06.2013
Die letzten Tage lassen wir es richtig ruhig angehen. Reines Spaß-Segeln ohne Ziel steht im Vordergrund.
Morgens keine Hetze, beim Segeln gibt der Wind der Ziel vor - einfach treiben lassen. Ist auch besser fürs Gemüt - mit der Zeit macht sich bei uns der enge Raum bemerkbar ...
Viel mehr gibt es auch gar nicht zu berichten. Aufstehen, lange Frühstücken, auf den Wind gegen Mittag warten, lossegeln und irgendwann in einen Hafen. Zur Zeit landen wir doch immer wieder in Lauterbach - Zufall.
Basili geht es auch noch gut. Er bekommt seine täglichen Sonneneinheiten und gedeiht prächtig.
Leider musste ich ihm an die Stengel - es gab ein paar mal mediterrane Küche ... ... ...
Hier der Ablauf eines ganz normalen Bodden-Segel-Tages als Fotostory:
Der Segel-Teil beginnt gegen Mittag mit einer kleinen Aufwärmphase, da sich der Wind beim Verlassen des Hafens noch hinter der Insel Vilm versteckt.
Der Ostwind mit seiner Kühle wandert einem noch sanft wie kalte Finger über die sonnenwarme Haut. Die Sonne weckt das Verlangen ... auf Sommerkleidung.
Segel hoch und so getan, als wäre Segeln ein harter Sport.
Aber kaum ist man auf dem freien Bodden, ändert sich das schnell. Der Wind wird kräftiger und vor allem kühler. Die "korrekte Kleidung" liegt deshalb schon bereit und ist schnell angezogen. Kurz vor dem südlichen Ende (Nähe Lubmin / Greifswalder Oie) wird es endgültig sportlich. Spaß ohne Ende! Das ernste Gesicht kommt nur vom Zickenkampf zwischen mir und dem Boot. Bei zu starken Böen schlägt Madame Mariner schon gerne mal einen Haken in den Wind, was ich zu verhindern versuche. Ergebnis: ca. 70:30 für mich :-)
Die letzten Tage lassen wir es richtig ruhig angehen. Reines Spaß-Segeln ohne Ziel steht im Vordergrund.
Morgens keine Hetze, beim Segeln gibt der Wind der Ziel vor - einfach treiben lassen. Ist auch besser fürs Gemüt - mit der Zeit macht sich bei uns der enge Raum bemerkbar ...
Viel mehr gibt es auch gar nicht zu berichten. Aufstehen, lange Frühstücken, auf den Wind gegen Mittag warten, lossegeln und irgendwann in einen Hafen. Zur Zeit landen wir doch immer wieder in Lauterbach - Zufall.
Basili geht es auch noch gut. Er bekommt seine täglichen Sonneneinheiten und gedeiht prächtig.
Leider musste ich ihm an die Stengel - es gab ein paar mal mediterrane Küche ... ... ...
Hier der Ablauf eines ganz normalen Bodden-Segel-Tages als Fotostory:
Der Segel-Teil beginnt gegen Mittag mit einer kleinen Aufwärmphase, da sich der Wind beim Verlassen des Hafens noch hinter der Insel Vilm versteckt.
Der Ostwind mit seiner Kühle wandert einem noch sanft wie kalte Finger über die sonnenwarme Haut. Die Sonne weckt das Verlangen ... auf Sommerkleidung.
Segel hoch und so getan, als wäre Segeln ein harter Sport.
![]() |
Genuss-Segeln pur |
Aber kaum ist man auf dem freien Bodden, ändert sich das schnell. Der Wind wird kräftiger und vor allem kühler. Die "korrekte Kleidung" liegt deshalb schon bereit und ist schnell angezogen. Kurz vor dem südlichen Ende (Nähe Lubmin / Greifswalder Oie) wird es endgültig sportlich. Spaß ohne Ende! Das ernste Gesicht kommt nur vom Zickenkampf zwischen mir und dem Boot. Bei zu starken Böen schlägt Madame Mariner schon gerne mal einen Haken in den Wind, was ich zu verhindern versuche. Ergebnis: ca. 70:30 für mich :-)
Auch andere waren ziemlich schräg unterwegs.
Am Abend zurück in den Hafen und die windstille Ruhe genießen.
Dienstag, 4. Juni 2013
Leicht im Wind
Dienstag, 04.06.2013
Die ganze Nacht tobte der Wind durch den Hafen.
Wenn man sich erst einmal an alle Geräusche gewöhnt hat, schläft man wie ein Bär. Aus dem Koma erwacht kam das übliche Morgenprogramm, alles in absoluter Ruhe - nur keine Hektik. Wir wussten, dass der stärkere Wind nur bis zum frühen Nachmittag bleiben würde. Danach sollte schönes Wetter kommen und das heißt fast immer: Flaute.
Gegen 11 Uhr legten wir ab. Das klappte trotz des starken Windes (4-5 Bft) ganz gut, die Häfen im Bereich Rügen sind zur Zeit ziemlich leer. Platz ohne Ende, also Leinen vorne am Bug/Steg los, austreiben lassen und beim langsamen Losfahren die Heckleine von der Mooringboje lösen.
Während Harry aus dem Hafen fährt, heißt es für mich Boot "klar machen". Das bedeutet schlicht und weg das Deck aufräumen. Die Fender müssen reingeholt und die Leinen wieder vernünftig aufgeschossen (aufgerollt) werden. Das sieht dann so aus:
Es hat super funktioniert. Bei gerade mal 1,5 Bft - eine Windgeschwindigkeit, bei welcher wir sonst die Segel einholen und den Motor starten müssen - flogen wir mit bis zu 3,6 ktn durch das Wasser. Wir waren sehr begeistert. Die ersten Tests und Funktionsversuche vom Wannsee haben sich hier bestätigt. Genau dafür wollten wir dieses Segel haben. Mehr segeln statt motoren.
Zufrieden liefen wir in den Hafen von Lauterbach (nördl. Bodden) ein. Anlegen, beim Hafenmeister melden, schnell in den Edeka um die Ecke und lecker Essen gekocht.
Jetzt noch ein schöner Abend mit Sonnenuntergang, dem passenden Drink, lesen oder den Gedanken nachhängen. Nicht zu vergessen: Fotos sichten und Blog schreiben.
Anschließend nach Löwenart einrollen und mit den Gedanken bei den schönsten Dingen des Lebenes selig einschlummern.
Morgen werden wir uns weiter im Bodden rumtreiben. Den Hafen für die Nacht legen wir erst spät am Nachmittag fest. Vagabunden sind herrlich frei - solange genug Proviant in der Backskiste ist!
Die ganze Nacht tobte der Wind durch den Hafen.
Wenn man sich erst einmal an alle Geräusche gewöhnt hat, schläft man wie ein Bär. Aus dem Koma erwacht kam das übliche Morgenprogramm, alles in absoluter Ruhe - nur keine Hektik. Wir wussten, dass der stärkere Wind nur bis zum frühen Nachmittag bleiben würde. Danach sollte schönes Wetter kommen und das heißt fast immer: Flaute.
Gegen 11 Uhr legten wir ab. Das klappte trotz des starken Windes (4-5 Bft) ganz gut, die Häfen im Bereich Rügen sind zur Zeit ziemlich leer. Platz ohne Ende, also Leinen vorne am Bug/Steg los, austreiben lassen und beim langsamen Losfahren die Heckleine von der Mooringboje lösen.
Während Harry aus dem Hafen fährt, heißt es für mich Boot "klar machen". Das bedeutet schlicht und weg das Deck aufräumen. Die Fender müssen reingeholt und die Leinen wieder vernünftig aufgeschossen (aufgerollt) werden. Das sieht dann so aus:
Wieder im Bodden, sind wir zum Schwung holen erst nördlich, dann wieder südlich Richtung Lubmin gesegelt. Der Wind war noch ganz passabel. Nach der Wende vor dem Kraftwerk Lubmin schlief er dann nach und nach ein - so wie Harry. Letzten Endes saß ich alleine im Cockpit und genoss die Ruhe mitten auf dem Greifswalder Bodden bei Mineralwasser, ein paar sehr unterhaltsamen Mails und gurgelndem Wasser am Bug.
Der Wind drehte entgegen der Voraussagen immer mehr auf Ost. Gut so!
Nach kurzer Überlegung rief ich Harry aus seiner Bärenhöhle und setzte ihn nach dem Wachwerden wieder ans Ruder. Wind und Windrichtung passten gut, endlich konnte unser neues Leichtwindsegel, ein Gennaker, auf dem Meer richtig ausprobiert werden. Die Vorbereitungen dauern auf dem Wasser etwas, aber in weniger als 10 Minuten war es dann soweit. Das Boot in den richtigen Winkel zum Wind gestellt (er sollte von schräg hinten kommen) und das Segel aus dem Bergeschlauch geholt.
Bitte nicht von der Perspektive der GoPro-Kamera täuschen lassen, das Segel hat eine Gesamtfläche von 41m², also 16m² mehr als Groß- und Vorsegel zusammen.
Es hat super funktioniert. Bei gerade mal 1,5 Bft - eine Windgeschwindigkeit, bei welcher wir sonst die Segel einholen und den Motor starten müssen - flogen wir mit bis zu 3,6 ktn durch das Wasser. Wir waren sehr begeistert. Die ersten Tests und Funktionsversuche vom Wannsee haben sich hier bestätigt. Genau dafür wollten wir dieses Segel haben. Mehr segeln statt motoren.
Zufrieden liefen wir in den Hafen von Lauterbach (nördl. Bodden) ein. Anlegen, beim Hafenmeister melden, schnell in den Edeka um die Ecke und lecker Essen gekocht.
Jetzt noch ein schöner Abend mit Sonnenuntergang, dem passenden Drink, lesen oder den Gedanken nachhängen. Nicht zu vergessen: Fotos sichten und Blog schreiben.
Anschließend nach Löwenart einrollen und mit den Gedanken bei den schönsten Dingen des Lebenes selig einschlummern.
Harry´s Traum liegt immer noch hier im Hafen ... ... ... |
Montag, 3. Juni 2013
Landgang
Montag, 03.06.2013
Um unseren Segelknochen mal eine Erholung zu gönnen, blieben wir heute im Hafen und planten einen Tag an Land. Es war sowieso wieder Starkwind - nicht nur angesagt, sondern tatsächlich ordentlich am pfeifen.
Harry liebäugelte zwar den ausfahrenden Booten hinterher, aber auch seine Muskeln machten sich nach dem gestrigen Tag deutlich bemerkbar.
Ein Frühstück in aller Ruhe, während sich andere schon auf Reisen befanden. Frische Brötchen aus wohl einem der letzten noch existierenden "Tante-Emma-Läden". Hier gibt es auf geschätzt 15m² so ziemlich alles, was Segler, Appartments-Mieter und Durchreisende benötigen könnten. Von der Zeitung bis zum Brötchen, vom Frischkäse bis zu Shampoo und Duschgel. Ein frischer Kaffee auf die Schnelle, bis die Brötchen in die Tüte wandern, ist hier nicht unüblich - und lecker.
Nach Frühstück und ein bisschen Aufräumen stürmten wir die Hügellandschaft der Halbinsel Mönchgut.
Auf ihr findet man die Orte Gager, Groß Zicker und Thiessow. Ein Blick zurück auf unseren Hafen:
Wir wanderten hinter Gager westlich an der Küstenlinie lang und im Bogen zurück nach Groß Zicker.
Ich sag´s doch, Auenland pur ... oder Irland für Arme :-)
Im Gegensatz zum Ortsnamen sind die Leute in Groß Zicker ausgesprochen freundlich. Gleich am Ortseingang stießen wir auf ein Appartementhaus mit Restaurant.
Volltreffer!
Urgemütlich im Strandkorb sitzen, windgeschützt den Blick auf den Greifswalder Bodden, ließen wir uns ein Störtebeker-Bier und eine kleine Zwischenmahlzeit schmecken.
Nachdem wir uns von dieser Völlerei erholt hatten, stiefelten wir wieder über die Hügelkette zurück in unseren Hafen. Jetzt war dringend Siesta nötig!!
Nach ein paar Hilfestellungen bei anlegenden Seglern am Nachmittag und einem ausschweifenden Abendessen mit Steak und Knoblauch "mit etwas Mais dran"
sitzen wir nun im Cockpit und süffeln zusammen mit Basili, der den gesamten Nachmittag in der Sonne geniessen durfte, einen leckeren "Sundowner" (Aperol-Spritz).
Morgen wird es wieder zurück auf den noch immer wilden Bodden gehen. Allerdings soll der Wind ab Mittag etwas nachlassen - schauen wir mal, was dann so übrig bleibt.
Wir haben ja noch ganze fünf Tage ...
Um unseren Segelknochen mal eine Erholung zu gönnen, blieben wir heute im Hafen und planten einen Tag an Land. Es war sowieso wieder Starkwind - nicht nur angesagt, sondern tatsächlich ordentlich am pfeifen.
Harry liebäugelte zwar den ausfahrenden Booten hinterher, aber auch seine Muskeln machten sich nach dem gestrigen Tag deutlich bemerkbar.
Ein Frühstück in aller Ruhe, während sich andere schon auf Reisen befanden. Frische Brötchen aus wohl einem der letzten noch existierenden "Tante-Emma-Läden". Hier gibt es auf geschätzt 15m² so ziemlich alles, was Segler, Appartments-Mieter und Durchreisende benötigen könnten. Von der Zeitung bis zum Brötchen, vom Frischkäse bis zu Shampoo und Duschgel. Ein frischer Kaffee auf die Schnelle, bis die Brötchen in die Tüte wandern, ist hier nicht unüblich - und lecker.
Nach Frühstück und ein bisschen Aufräumen stürmten wir die Hügellandschaft der Halbinsel Mönchgut.
Auf ihr findet man die Orte Gager, Groß Zicker und Thiessow. Ein Blick zurück auf unseren Hafen:
Wir wanderten hinter Gager westlich an der Küstenlinie lang und im Bogen zurück nach Groß Zicker.
Ich sag´s doch, Auenland pur ... oder Irland für Arme :-)
Im Gegensatz zum Ortsnamen sind die Leute in Groß Zicker ausgesprochen freundlich. Gleich am Ortseingang stießen wir auf ein Appartementhaus mit Restaurant.
Volltreffer!
Urgemütlich im Strandkorb sitzen, windgeschützt den Blick auf den Greifswalder Bodden, ließen wir uns ein Störtebeker-Bier und eine kleine Zwischenmahlzeit schmecken.
Nachdem wir uns von dieser Völlerei erholt hatten, stiefelten wir wieder über die Hügelkette zurück in unseren Hafen. Jetzt war dringend Siesta nötig!!
![]() |
Blick auf die Crew und im Hintergrund der Norden des Boddens, inkl. Insel Vilm |
![]() |
Die attraktivsten Kerlchen sind schwer zu kriegen :-) |
sitzen wir nun im Cockpit und süffeln zusammen mit Basili, der den gesamten Nachmittag in der Sonne geniessen durfte, einen leckeren "Sundowner" (Aperol-Spritz).
Morgen wird es wieder zurück auf den noch immer wilden Bodden gehen. Allerdings soll der Wind ab Mittag etwas nachlassen - schauen wir mal, was dann so übrig bleibt.
Wir haben ja noch ganze fünf Tage ...
Sonntag, 2. Juni 2013
Endlich ...
Sonntag, 02.06.2013
... Wind nach unserem Geschmack - und etwas mehr.
Gespannt, was das Wetter diesmal aus der Vorhersage macht, sind wir zeitig aufgestanden. Viel brauchten wir nicht zu gucken, der Wind pfiff die ganze Nacht straff durch den Cityhafen von Stralsund. Die 5 Beaufort (Bft) Windgeschwindigkeit waren tatsächlich eingetroffen. Das Frühstück auf später vertagt, machten wir uns nur kurz fertig, pellten uns in die regen- und windfesten Sachen und los gings. Sieben Minuten vor der offiziellen Brückenöffnung reihten wir uns die die kleine Gruppe der wartenden Boote. Ohne jeglichen Antrieb sorgten hier bereits Strömung und Wind (von schräg hinten) für 3 Knoten (ktn=Seemeilen pro Stunde) Geschwindigkeit. Brücke auf und ab ging die Post - noch unter Motor. Segeln ist hier nicht erlaubt. Kurz hinter der Passage rollten alle Boote um uns herum nur das Vorsegel aus. Na gut, Vorsicht kann nicht schaden, machen wir es halt auch so.
... und ab ging die Luzie! Nur unter Vorsegel plus der Strömung im Sund kamen wir hier bereits auf 4,5 - 5 ktn. Das Frühstück war ab hier vergessen. Kurz einen Kaffee (vorgekochtes heißes Wasser aus der Thermoskanne plus löslicher Kaffee) und weiter an der Geschwindigkeit gefeilt. Aber ständiges Optimieren des Vorsegels machten den Skipper irgendwann nicht mehr glücklich. Nach kurzer Diskussion gab ich nach und das Großsegel wurde im ersten Reff (OK, mehr haben wir auch nicht) gesetzt. Reff bedeutet, dass das Segeltuch nicht komplett ausgelassen wird. Der untere Teil des Segels wird an hierzu eingearbeiteten Ösen auf den Baum gebunden. Das Großsegel im Reff, das Vorsegel komplett - wir flogen mit bis 8,0 ktn durch den Sund auf den Greifswalder Bodden zu. Die Strömung half hier immer noch ein wenig nach.
Ich gebe zu, dass mir am Anfang ganz schön die Pumpe ging. Nein, wir hatten, da der Wind von schräg hinten kam, noch keine große Schräglage. Ich war mir nur nicht sicher, was ich dem Boot und uns zutrauen konnte. Harry saß selig grinsend neben mir und war der glücklichste Mensch der Welt! Na gut, wenn er meint ... spiele ich halt mit.
Im Greifswalder Bodden angekommen, änderten wir die Richtung wieder nach Gager. Dadurch kamen wir auf Halbwindkurs (Wind direkt von der Seite) und das Boot schoss in ordentlicher Schräglage übers Wasser. Die Wetterdaten im Bodden: Wind der Stärke 5, in Böen 6, Wellenhöhe 1,5 m! Jedesmal, wenn wir von vorn oder seitlich eine ordentliche Ladung Gischt übers Boot bekamen, wurde das Grinsen breiter.
Kurz nach Harrys Bemerkung "über Gager sieht´s aber dunkel aus", wurde aus einem kurzen freundlichen Nieseln die große Schütte. Das Wasser lief in Strömen vom Segel herab, in kleinen Bächen durch das Cockpit, aber in unseren Segelsachen bleiben wir fast komplett trocken. Mit zwei kleinen Unterbrechungen hatten wir diese Segnung ganze 80 Minuten ... aber das konnte unseren Spaß nicht im Geringsten trüben.
Blieb noch das Anlegen ...
Das war bei der mittlerweile vorherrschenden Windgeschwindigkeit 6 an Mooringbojen (Erklärung siehe Blog "Wie im Rausch" vom 28.05.) nicht gerade die leichteste Übung. Noch waren wir alleine im Hafen und somit keine Hilfe am Steg zu erwarten. Aber bereits nach zweieinhalb Versuchen hatten wir die Zicke an den Steg genagelt und ... waren davon ziemlich erschossen. Himmel, was für ein Kampf!
Aber was für eine Fahrt. Die Daten: 26,2 zurückgelegte Seemeilen in 4,5 Stunden. Das macht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,82 ktn; Höchstgeschwindigkeit 7,7 ktn (ohne Strömung).
@Harsardeur: Erst wenn wir die Rumpfgeschwindigkeit des Bootes zur Durchschnittsgeschwindigkeit gemacht haben, kommen wir wieder nach Hause *breit_grins*
Jetzt hieß es raus aus der nassen Kleidung und alles irgendwie getrocknet. Nachdem ich den Innenraum trockengelegt hatte (es hatte "etwas" reingeregnet), stellte wir den Heizlüfter auf und sorgten wir Durchzug. Die letzten Sachen werden wohl noch bis zum Abend brauchen, eh sie wieder trocken sind ...
Während dieser Zeremonie durfte auch Basili endlich mal wieder an die frische Luft. Er war von der Fahrt doch ein wenig blass um den Blattrand.
Nachdem wir uns zur Belohnung ein Essen im Hafenrestaurant gegönnt hatten, bekamen wir in der Bucht vor dem Hafen eine beeindruckende Show geliefert. Anscheinend ist hier der Spot für die Kitesurfer. Whow, die waren bei diesen Windverhältnissen extrem schnell unterwegs und beherrschten ihr Fach.
Über Nacht wird der Wind noch weiter in dieser Stärke und mehr toben. Morgen im Laufe des Tages soll er etwas nachlassen. Schauen wir mal, was davon wirklich zutreffen wird und was wir daraus machen.
... Wind nach unserem Geschmack - und etwas mehr.
Gespannt, was das Wetter diesmal aus der Vorhersage macht, sind wir zeitig aufgestanden. Viel brauchten wir nicht zu gucken, der Wind pfiff die ganze Nacht straff durch den Cityhafen von Stralsund. Die 5 Beaufort (Bft) Windgeschwindigkeit waren tatsächlich eingetroffen. Das Frühstück auf später vertagt, machten wir uns nur kurz fertig, pellten uns in die regen- und windfesten Sachen und los gings. Sieben Minuten vor der offiziellen Brückenöffnung reihten wir uns die die kleine Gruppe der wartenden Boote. Ohne jeglichen Antrieb sorgten hier bereits Strömung und Wind (von schräg hinten) für 3 Knoten (ktn=Seemeilen pro Stunde) Geschwindigkeit. Brücke auf und ab ging die Post - noch unter Motor. Segeln ist hier nicht erlaubt. Kurz hinter der Passage rollten alle Boote um uns herum nur das Vorsegel aus. Na gut, Vorsicht kann nicht schaden, machen wir es halt auch so.
... und ab ging die Luzie! Nur unter Vorsegel plus der Strömung im Sund kamen wir hier bereits auf 4,5 - 5 ktn. Das Frühstück war ab hier vergessen. Kurz einen Kaffee (vorgekochtes heißes Wasser aus der Thermoskanne plus löslicher Kaffee) und weiter an der Geschwindigkeit gefeilt. Aber ständiges Optimieren des Vorsegels machten den Skipper irgendwann nicht mehr glücklich. Nach kurzer Diskussion gab ich nach und das Großsegel wurde im ersten Reff (OK, mehr haben wir auch nicht) gesetzt. Reff bedeutet, dass das Segeltuch nicht komplett ausgelassen wird. Der untere Teil des Segels wird an hierzu eingearbeiteten Ösen auf den Baum gebunden. Das Großsegel im Reff, das Vorsegel komplett - wir flogen mit bis 8,0 ktn durch den Sund auf den Greifswalder Bodden zu. Die Strömung half hier immer noch ein wenig nach.
Ich gebe zu, dass mir am Anfang ganz schön die Pumpe ging. Nein, wir hatten, da der Wind von schräg hinten kam, noch keine große Schräglage. Ich war mir nur nicht sicher, was ich dem Boot und uns zutrauen konnte. Harry saß selig grinsend neben mir und war der glücklichste Mensch der Welt! Na gut, wenn er meint ... spiele ich halt mit.
Im Greifswalder Bodden angekommen, änderten wir die Richtung wieder nach Gager. Dadurch kamen wir auf Halbwindkurs (Wind direkt von der Seite) und das Boot schoss in ordentlicher Schräglage übers Wasser. Die Wetterdaten im Bodden: Wind der Stärke 5, in Böen 6, Wellenhöhe 1,5 m! Jedesmal, wenn wir von vorn oder seitlich eine ordentliche Ladung Gischt übers Boot bekamen, wurde das Grinsen breiter.
Kurz nach Harrys Bemerkung "über Gager sieht´s aber dunkel aus", wurde aus einem kurzen freundlichen Nieseln die große Schütte. Das Wasser lief in Strömen vom Segel herab, in kleinen Bächen durch das Cockpit, aber in unseren Segelsachen bleiben wir fast komplett trocken. Mit zwei kleinen Unterbrechungen hatten wir diese Segnung ganze 80 Minuten ... aber das konnte unseren Spaß nicht im Geringsten trüben.
Blieb noch das Anlegen ...
Das war bei der mittlerweile vorherrschenden Windgeschwindigkeit 6 an Mooringbojen (Erklärung siehe Blog "Wie im Rausch" vom 28.05.) nicht gerade die leichteste Übung. Noch waren wir alleine im Hafen und somit keine Hilfe am Steg zu erwarten. Aber bereits nach zweieinhalb Versuchen hatten wir die Zicke an den Steg genagelt und ... waren davon ziemlich erschossen. Himmel, was für ein Kampf!
Aber was für eine Fahrt. Die Daten: 26,2 zurückgelegte Seemeilen in 4,5 Stunden. Das macht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,82 ktn; Höchstgeschwindigkeit 7,7 ktn (ohne Strömung).
@Harsardeur: Erst wenn wir die Rumpfgeschwindigkeit des Bootes zur Durchschnittsgeschwindigkeit gemacht haben, kommen wir wieder nach Hause *breit_grins*
Jetzt hieß es raus aus der nassen Kleidung und alles irgendwie getrocknet. Nachdem ich den Innenraum trockengelegt hatte (es hatte "etwas" reingeregnet), stellte wir den Heizlüfter auf und sorgten wir Durchzug. Die letzten Sachen werden wohl noch bis zum Abend brauchen, eh sie wieder trocken sind ...
Während dieser Zeremonie durfte auch Basili endlich mal wieder an die frische Luft. Er war von der Fahrt doch ein wenig blass um den Blattrand.
Nachdem wir uns zur Belohnung ein Essen im Hafenrestaurant gegönnt hatten, bekamen wir in der Bucht vor dem Hafen eine beeindruckende Show geliefert. Anscheinend ist hier der Spot für die Kitesurfer. Whow, die waren bei diesen Windverhältnissen extrem schnell unterwegs und beherrschten ihr Fach.
Über Nacht wird der Wind noch weiter in dieser Stärke und mehr toben. Morgen im Laufe des Tages soll er etwas nachlassen. Schauen wir mal, was davon wirklich zutreffen wird und was wir daraus machen.
Samstag, 1. Juni 2013
Castaway
Sonnabend, 01.06.2013
Ja, Castaway ging mir heute durch den Kopf. Auch der kam von seiner Insel nicht weg. So wie wir. Es ist fast zum Verzweifeln. Von Glowe aus waren so viele Ziele denkbar: Richtung West-Nordwest Klintholm (Dänemark), Richtung Nordost Ystad (Schweden), Richtung West-Nordwest Bornholm. Wo kam der Wind her? Genau ... im Ypsilon aus genau diesen Richtungen und traf sich heute morgen als nördlicher Wind Höhe Rügen. Also gut, dann westlich herum von Glowe nach Stralsund (Schwesterchen, ich denk an dich *winke-winke*).
Aber irgendwie hängt dieses "Rügendings" an uns. Störtebecker persönlich zieht da wohl an den Leinen. Aus den angesagten 4-5 Beaufort (huuu, ganz schön dolle für die Umfahrung von Kap Arkona) wurden 1,5 abnehmend bis 1 Bft. Zu unserem großen Verdruss mussten wir motoren, glaubten noch an eine vorrübergehende Flaute. Alle Info-Geber (Windfinder per app, DP07 im Seefunk, usw) meldeten doch dieselbe Windstärke: 4-5 Bft.
Also hieß es, das Ganze für ein Ruhestündchen nutzen: Harry packte sich in die Koje,
Aber die Flaute endete nicht .... bis Stralsund. Erst 4 Meilen vor dem Cityhafen kamen Gewitterböen auf, zum Glück ohne Gewitter in sichtbarer Nähe. Aber hier hatten wir auch keine Lust mehr, die bereits eingepackten Segel wieder zu setzen. Wenigstens der Hafen lässt nichts zu wünschen übrig. Modern, zentral und trotzdem gemütlich. Morgen geht es wieder Richtung Greifswalder Bodden, egal was das Wetter sagt. Doch, mal gucken: Regen und Wind in Stärke 4-5 Bft. Haha - klar, der Regen kommt bestimmt! Aber der sollte nicht das Problem sein, dafür haben wir gute Kleidung. 8:20 Uhr öffnet die Ziegelsteinbrücke, dann geht es, wie immer, mit vielen anderen Booten wie in einer Parade "rüber" zum Bodden - mit windgefüllten Segeln.
Diese Hoffnung stirbt zuletzt - ich kann warten!
Ja, Castaway ging mir heute durch den Kopf. Auch der kam von seiner Insel nicht weg. So wie wir. Es ist fast zum Verzweifeln. Von Glowe aus waren so viele Ziele denkbar: Richtung West-Nordwest Klintholm (Dänemark), Richtung Nordost Ystad (Schweden), Richtung West-Nordwest Bornholm. Wo kam der Wind her? Genau ... im Ypsilon aus genau diesen Richtungen und traf sich heute morgen als nördlicher Wind Höhe Rügen. Also gut, dann westlich herum von Glowe nach Stralsund (Schwesterchen, ich denk an dich *winke-winke*).
Aber irgendwie hängt dieses "Rügendings" an uns. Störtebecker persönlich zieht da wohl an den Leinen. Aus den angesagten 4-5 Beaufort (huuu, ganz schön dolle für die Umfahrung von Kap Arkona) wurden 1,5 abnehmend bis 1 Bft. Zu unserem großen Verdruss mussten wir motoren, glaubten noch an eine vorrübergehende Flaute. Alle Info-Geber (Windfinder per app, DP07 im Seefunk, usw) meldeten doch dieselbe Windstärke: 4-5 Bft.
Also hieß es, das Ganze für ein Ruhestündchen nutzen: Harry packte sich in die Koje,
Basili gings auch gut |
![]() |
Am Ruder fand ich auch eine gemütliche Arbeitshaltung |
Aber die Flaute endete nicht .... bis Stralsund. Erst 4 Meilen vor dem Cityhafen kamen Gewitterböen auf, zum Glück ohne Gewitter in sichtbarer Nähe. Aber hier hatten wir auch keine Lust mehr, die bereits eingepackten Segel wieder zu setzen. Wenigstens der Hafen lässt nichts zu wünschen übrig. Modern, zentral und trotzdem gemütlich. Morgen geht es wieder Richtung Greifswalder Bodden, egal was das Wetter sagt. Doch, mal gucken: Regen und Wind in Stärke 4-5 Bft. Haha - klar, der Regen kommt bestimmt! Aber der sollte nicht das Problem sein, dafür haben wir gute Kleidung. 8:20 Uhr öffnet die Ziegelsteinbrücke, dann geht es, wie immer, mit vielen anderen Booten wie in einer Parade "rüber" zum Bodden - mit windgefüllten Segeln.
Diese Hoffnung stirbt zuletzt - ich kann warten!
Freitag, 31. Mai 2013
Stürmische Feier
Freitag, 31.05.2013
Was für eine stürmische Nacht - da draussen. Der Wind jagte mit bis zu 7 Bft durch den Hafen und rüttelte heftig an den Booten. Da es auch am Tag noch so bleibt, werden wir auf Nummer Sicher gehen und schön in der Box bleiben. Ein weiterer Grund für die Pause:
Der Skipper hat Geburtstag!
Harry feiert seinen 50. voll in seinem Element. Wind, Wasser, Boot - alles da.
Der Frühstückstisch festlich gedeckt, eine üppige Geburtstagstorte und der schönste Geburtstags-Blumenstrauß der Ostsee bildeten den Mittelpunkt:
Was für eine stürmische Nacht - da draussen. Der Wind jagte mit bis zu 7 Bft durch den Hafen und rüttelte heftig an den Booten. Da es auch am Tag noch so bleibt, werden wir auf Nummer Sicher gehen und schön in der Box bleiben. Ein weiterer Grund für die Pause:
Der Skipper hat Geburtstag!
Harry feiert seinen 50. voll in seinem Element. Wind, Wasser, Boot - alles da.
Der Frühstückstisch festlich gedeckt, eine üppige Geburtstagstorte und der schönste Geburtstags-Blumenstrauß der Ostsee bildeten den Mittelpunkt:
Basili ist sehr stolz auf seine heutige Funktion.
Morgen geht es - soweit der Wind uns lässt - weiter. Wohin? Das wird er uns morgen früh zeigen ....
Donnerstag, 30. Mai 2013
Hoch gehüpft und hingefallen
Mittwoch, Donnerstag, 29./30.05.2013
UMTS-Löcher sind ätzend. Keine Wetterdaten, kein Blog, keine Nachrichten.
Deshalb heute ein Doppelblog.
Mittwoch
Morgens vom Regen geweckt, ließen wir uns viel Zeit mit dem Aufstehen und Frühstücken.
Nur keine Hektik.
Wir hatten sogar die Zeit, unseren Besuch am Boot in Ruhe zu fotografieren und filmen.
Die Wetterdaten vom Vorabend und der Nacht (ich konnte nicht schlafen) schrien einem das Wort Starkwind regelrecht ins Gesicht. Wir waren also voll auf Sicherheits-Segeln im Bodden eingestellt. Als wir die Daten am Vormittag nochmals prüften, sah es auf einmal wieder gut aus. Auf dem Weg in den Norden Rügens erwarteten uns 4-5 Beaufort (Bft), einen Tag später in Ystad nur noch 3-4 Bft. Kurz entschlossen packten wir alles zusammen und starteten gegen 11 Uhr. Jegliche Winddreher an diesem Tag kamen uns entgegen. Wir mussten erst von Gager aus südlich den Bodden runter, dann östlich unter dem letzten Inselzipfel lang und später mit nördlicher Tendenz weiter. Den gesamten Weg haben wir ohne jegliches Motoren und nur wenig Kreuzen bewältigt. Für die 35 sm brauchten wir nur 6:52h. Wir hatten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,1kn, eine Höchstgeschwindigkeit von 6,8kn - und damit die unserem Boot mögliche Höchstgeschwindigkeit erreicht. Auf gut deutsch: wir sind an der Ostseite Rügens hochgeschossen wie eine V1 *grins*
Hier eine GoPro-Aufnahme der Fahrt.
Basili durfte dabei natürlich nicht an die frische Luft, das hätte ihm jedes Blatt einzeln zerrissen ... und uns das Herz! Dafür bekam er im Zielhafen Lohme den schönsten Platz am Ruder und ein Sonnenbad.
Lohme ist klein, ruhig, billig und immer wieder ein schönes Ziel. Auch das Anlegemanöver in diesen für uns viel zu großen Boxen hat endlich mal geklappt. Nur eines fehlt: ein Internetzugang!!! Kein UMTS, kein WLAN vom Hafen ... tötlich.
Donnerstag, 30.05.2013
Heute lief irgendwie alles schief. Wir sind frohen Mutes sehr früh aufgestanden, um mit 4-5 Bft Richtung Ystad zu fliegen. Laut Wetterbericht von Windfinder und dem Deutschen Wetterdienst vom Vortag war doch alles toll; mit der Windstärke konnten wir gut umgehen, die Windrichtung (ganztägig!! Ost) war das Beste, was man bekommen konnte. Aber ... irgendwas fehlte.
Beim Ablegen aus der großen Box freuten wir uns noch, dass der Hafen anscheinend für Ostwind gut geschützt lag. Man treibt bei Seitenwind sonst immer so unangenehm gegen seine Boxnachbarn, wenn man nicht schnell genug rauskommt. Leider mussten wir draussen feststellen, das das nicht am Hafen lag. Von den angesagten 4-5 Bft waren 1-2 Bft übrig geblieben. Wir hatten es dann zwar kurz mit dem Gennaker probiert und bei 1,5 Bft sechs Knoten erreicht, aber leider konnten wir somit keinen vernünftigen Kurs segeln. Wir wären zwar schnell, aber dafür volle Kanne ins Kap Arkona gerasselt. Also wieder rein und motort, wir wollten ja ums Kap rum. Zwischenzeitlich hatten wir noch die Hoffnung, das Ziel zu ändern und auf Raumwindkurs und per Gennaker nach Dänemark zu segeln. Vielleicht finden wir draussen ja den restlichen Wind. Aber auch hinter Kap Arkona war fast Stille. Weder Richtung Ystad (Schweden) noch Richtung Klintholm (Dänemark) ging es. Also alles kehrt, einen Flunsch gezogen und für das Reisegefühl wenigstens den Hafen gewechselt. Nun liegen wir in Glowe. Einziger Trost: der Hafenmeister verkauft teures Hafen-WLAN und wir haben wieder Kontakt zur Aussenwelt.
Fotos von heute gibt es keine - wir waren einfach zu frustriert, um daran zu denken.
UMTS-Löcher sind ätzend. Keine Wetterdaten, kein Blog, keine Nachrichten.
Deshalb heute ein Doppelblog.
Mittwoch
Morgens vom Regen geweckt, ließen wir uns viel Zeit mit dem Aufstehen und Frühstücken.
Nur keine Hektik.
Wir hatten sogar die Zeit, unseren Besuch am Boot in Ruhe zu fotografieren und filmen.
Die Wetterdaten vom Vorabend und der Nacht (ich konnte nicht schlafen) schrien einem das Wort Starkwind regelrecht ins Gesicht. Wir waren also voll auf Sicherheits-Segeln im Bodden eingestellt. Als wir die Daten am Vormittag nochmals prüften, sah es auf einmal wieder gut aus. Auf dem Weg in den Norden Rügens erwarteten uns 4-5 Beaufort (Bft), einen Tag später in Ystad nur noch 3-4 Bft. Kurz entschlossen packten wir alles zusammen und starteten gegen 11 Uhr. Jegliche Winddreher an diesem Tag kamen uns entgegen. Wir mussten erst von Gager aus südlich den Bodden runter, dann östlich unter dem letzten Inselzipfel lang und später mit nördlicher Tendenz weiter. Den gesamten Weg haben wir ohne jegliches Motoren und nur wenig Kreuzen bewältigt. Für die 35 sm brauchten wir nur 6:52h. Wir hatten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,1kn, eine Höchstgeschwindigkeit von 6,8kn - und damit die unserem Boot mögliche Höchstgeschwindigkeit erreicht. Auf gut deutsch: wir sind an der Ostseite Rügens hochgeschossen wie eine V1 *grins*
Hier eine GoPro-Aufnahme der Fahrt.
Basili durfte dabei natürlich nicht an die frische Luft, das hätte ihm jedes Blatt einzeln zerrissen ... und uns das Herz! Dafür bekam er im Zielhafen Lohme den schönsten Platz am Ruder und ein Sonnenbad.
Lohme ist klein, ruhig, billig und immer wieder ein schönes Ziel. Auch das Anlegemanöver in diesen für uns viel zu großen Boxen hat endlich mal geklappt. Nur eines fehlt: ein Internetzugang!!! Kein UMTS, kein WLAN vom Hafen ... tötlich.
Donnerstag, 30.05.2013
Heute lief irgendwie alles schief. Wir sind frohen Mutes sehr früh aufgestanden, um mit 4-5 Bft Richtung Ystad zu fliegen. Laut Wetterbericht von Windfinder und dem Deutschen Wetterdienst vom Vortag war doch alles toll; mit der Windstärke konnten wir gut umgehen, die Windrichtung (ganztägig!! Ost) war das Beste, was man bekommen konnte. Aber ... irgendwas fehlte.
Beim Ablegen aus der großen Box freuten wir uns noch, dass der Hafen anscheinend für Ostwind gut geschützt lag. Man treibt bei Seitenwind sonst immer so unangenehm gegen seine Boxnachbarn, wenn man nicht schnell genug rauskommt. Leider mussten wir draussen feststellen, das das nicht am Hafen lag. Von den angesagten 4-5 Bft waren 1-2 Bft übrig geblieben. Wir hatten es dann zwar kurz mit dem Gennaker probiert und bei 1,5 Bft sechs Knoten erreicht, aber leider konnten wir somit keinen vernünftigen Kurs segeln. Wir wären zwar schnell, aber dafür volle Kanne ins Kap Arkona gerasselt. Also wieder rein und motort, wir wollten ja ums Kap rum. Zwischenzeitlich hatten wir noch die Hoffnung, das Ziel zu ändern und auf Raumwindkurs und per Gennaker nach Dänemark zu segeln. Vielleicht finden wir draussen ja den restlichen Wind. Aber auch hinter Kap Arkona war fast Stille. Weder Richtung Ystad (Schweden) noch Richtung Klintholm (Dänemark) ging es. Also alles kehrt, einen Flunsch gezogen und für das Reisegefühl wenigstens den Hafen gewechselt. Nun liegen wir in Glowe. Einziger Trost: der Hafenmeister verkauft teures Hafen-WLAN und wir haben wieder Kontakt zur Aussenwelt.
Fotos von heute gibt es keine - wir waren einfach zu frustriert, um daran zu denken.
Dienstag, 28. Mai 2013
Wie im Rausch ...
Montag, 28.05.2013
... flogen wir heute über den Bodden.
Für heute gab es nur ein Ziel: gucken, wie sich Windstärke 4-6 Beaufort im geschützten Bodden anfühlen. Ein Test fürs offene Meer? Um sich beruhigt sagen zu können "ja, das Hierbleiben war gut entschieden"? Ja, irgendwas in dieser Richtung.
Nach einem gemütlichen Frühstück das Boot fertig gemacht und abgelegt. Der Hafen Lauterbach ist wirklich schön, aber uns zieht es weiter.
Zuerst waren wir fast enttäuscht. Es war zu ruhig. Hat uns der Wetterbericht verar...? Hätten wir doch beruhigt hochsegeln können? ... ... Nein, die Antwort bekamen wir, als wir aus der Landabdeckung der Insel Vilm herauskamen. Uns bliesen 4 Beaufort (Bft) ordentlich um die Ohren. Mit raumen Wind (von schräg hinten) flogen wir über den Bodden. Ja, es ging. Mit 4,5 - 6 Knoten hatten wir Spaßgeschwindigkeit. Und nun? Mhm - einfach weiter, runter bis Greiswald und dann nochmal überlegen. Dieses Segelleben ist toll, spontane Entscheidungen sind oft nicht nur möglich, sondern auch nötig. Weites Vorausplanen geht meistens schief.
Basili hatte heute Stubenarrest. Nicht weil er unartig war. Es war für den Kleinen definitiv zu rauhes Wetter. Aber ich glaube, er hatte auch drinnen seinen Spaß - angegurtet am Tisch konnte ihm nichts passieren.
Vier Seemeilen vor der Küste von Lubmin drehten wir um und entscheiden uns für den Hafen Gager im Südosten von Rügen. Für mich sieht die Landschaft dort immer aus wie aus wie das Auenland - runde grüne Hügel, wohin man schaut. Man erwartet irgendwie Hobbits, wenn man dort an Land geht *grins*
Am spannendsten war das Anlegemanöver im Hafen. In diesem Hafen liegt man an Steg und Mooringbojen. Mooringbojen sind im Seeboden verankerte Bojen, an denen man an der stegabgewandten Seite des Bootes festmacht - und natürlich vorn am Steg. Die Theorie: knapp an einer Mooringboje vorbei Richtung Steg anlegen, dabei ein Seilende durch den Ring oben an der Boje durchfädeln und beide Enden an jeweils einer Seite des Bootes festgemacht. Nachdem sie diesen Job erledigt hat, springt die Kabel- ... ach nein, die Vorschotermaus nach vorn und schreit dem Rudergänger zu, wie weit es noch bis zum Steg ist. Eine Ansage beginnend mit über 2 Meter ist dabei sehr positiv. Dann springt sie an Land und macht das Boot fest - oder es warten bereits helfende Hände anderer Segler, die sich die Vorderleinen zuwerfen lassen. Soweit die Theorie.
Bei den mittlerweile 5 Bft, mit Böen in 6 Bft., war das nicht mehr so leicht umzusetzen. Der Wind kam beim Anlegen von schräg vorn angeschossen, der Hafen war leer ... bis auf ein paar unbewegliche Gaffer am Ufer. Angesagt war ein Actionfilm im Hafenkino! Die Hauptdarsteller: wir!
Aber diese Blöße haben wir uns nicht gegeben, so langsam funktionieren wir Greenhorns ganz gut. Nach eineinhalb Versuchen lag unser Boot von fünf Leinen festzementiert am Steg. Nach uns folgten zwei etwas größerer Boote, die zwischen 3 und 7 oder 8 Versuche brauchten, um zerstörungsfrei anzulegen. DAS hat uns noch stolzer gemacht.
Anschließend haben wir uns völlig erschossen (vom Helfen) ein schönes Essen im Hafenrestaurant gegönnt, danach Siesta. Für morgen haben wir auch schon einen Plan. Ob er aufgeht ... wir werden sehen.
Und berichten.
... flogen wir heute über den Bodden.
Für heute gab es nur ein Ziel: gucken, wie sich Windstärke 4-6 Beaufort im geschützten Bodden anfühlen. Ein Test fürs offene Meer? Um sich beruhigt sagen zu können "ja, das Hierbleiben war gut entschieden"? Ja, irgendwas in dieser Richtung.
Nach einem gemütlichen Frühstück das Boot fertig gemacht und abgelegt. Der Hafen Lauterbach ist wirklich schön, aber uns zieht es weiter.
Zuerst waren wir fast enttäuscht. Es war zu ruhig. Hat uns der Wetterbericht verar...? Hätten wir doch beruhigt hochsegeln können? ... ... Nein, die Antwort bekamen wir, als wir aus der Landabdeckung der Insel Vilm herauskamen. Uns bliesen 4 Beaufort (Bft) ordentlich um die Ohren. Mit raumen Wind (von schräg hinten) flogen wir über den Bodden. Ja, es ging. Mit 4,5 - 6 Knoten hatten wir Spaßgeschwindigkeit. Und nun? Mhm - einfach weiter, runter bis Greiswald und dann nochmal überlegen. Dieses Segelleben ist toll, spontane Entscheidungen sind oft nicht nur möglich, sondern auch nötig. Weites Vorausplanen geht meistens schief.
Basili hatte heute Stubenarrest. Nicht weil er unartig war. Es war für den Kleinen definitiv zu rauhes Wetter. Aber ich glaube, er hatte auch drinnen seinen Spaß - angegurtet am Tisch konnte ihm nichts passieren.
Vier Seemeilen vor der Küste von Lubmin drehten wir um und entscheiden uns für den Hafen Gager im Südosten von Rügen. Für mich sieht die Landschaft dort immer aus wie aus wie das Auenland - runde grüne Hügel, wohin man schaut. Man erwartet irgendwie Hobbits, wenn man dort an Land geht *grins*
Bei den mittlerweile 5 Bft, mit Böen in 6 Bft., war das nicht mehr so leicht umzusetzen. Der Wind kam beim Anlegen von schräg vorn angeschossen, der Hafen war leer ... bis auf ein paar unbewegliche Gaffer am Ufer. Angesagt war ein Actionfilm im Hafenkino! Die Hauptdarsteller: wir!
Aber diese Blöße haben wir uns nicht gegeben, so langsam funktionieren wir Greenhorns ganz gut. Nach eineinhalb Versuchen lag unser Boot von fünf Leinen festzementiert am Steg. Nach uns folgten zwei etwas größerer Boote, die zwischen 3 und 7 oder 8 Versuche brauchten, um zerstörungsfrei anzulegen. DAS hat uns noch stolzer gemacht.
Anschließend haben wir uns völlig erschossen (vom Helfen) ein schönes Essen im Hafenrestaurant gegönnt, danach Siesta. Für morgen haben wir auch schon einen Plan. Ob er aufgeht ... wir werden sehen.
Und berichten.
Montag, 27. Mai 2013
Tage wie dieser ...
Montag, 27.05.2013
... davon darf es gern wieder mehr geben!
Was für ein Wetter. Bereits am frühen Morgen wurden wir von der Sonne geweckt. Ein schöner Umschwung nach diesem Schweinewetter.
Nach einem kurzen Frühstück wurde alles gepackt, die letzten Sachen ins Auto gebracht und los ging´s - auf zum Greifswalder Bodden.
Endlich gute Segelbedingungen. Wind 2-3 Beaufort, kaum Welle, Sonne ohne Ende. Da der Wind direkt aus unserer Zielrichtung kam, mussten wir kreuzen - aber wir hatten ja endlos Zeit. Zeit, endlich die GoPro-Kamera an ihrem Bestimmungsort auszuprobieren ...
Diese Jahr werden wir uns auch auf See ganz gesund ernähren. Nicht lachen, wir sind nicht die Einzigen, die mit Grünpflanze an Bord unterwegs sind. Basili durfte während der Fahrt sogar an Deck.
Kaum in Lauterbach angekommen, wurde der Kutter mit den Fischbrötchen geentert. Den kennen wir schon von unserer Ausbildungsfahrt - immer lecker.
OK, ich habe ein Softeis in der Hand, aber das passte und musste. Ja, nach dem Fisch. Nein, ich bin nicht schwanger.
In Lauterbach im Hafen: Harry´s Traum. Eine 40er Lagoon!
Wer hat das schönste Boot im Hafen? Na? Na? Klar :-)
Wir haben den Weg nach Norden (Ystad, Bornholm, etc.) doch noch nicht ganz verworfen. Das Wetter ist anscheinend schlecht vorherzusagen, mit den aktuellen Daten könnten wir es schaffen. Morgen geht es also entweder nach Lohme (Rügen, Nordost) oder wir rocken den Greifswalder Bodden.
... davon darf es gern wieder mehr geben!
Was für ein Wetter. Bereits am frühen Morgen wurden wir von der Sonne geweckt. Ein schöner Umschwung nach diesem Schweinewetter.
Nach einem kurzen Frühstück wurde alles gepackt, die letzten Sachen ins Auto gebracht und los ging´s - auf zum Greifswalder Bodden.
Endlich gute Segelbedingungen. Wind 2-3 Beaufort, kaum Welle, Sonne ohne Ende. Da der Wind direkt aus unserer Zielrichtung kam, mussten wir kreuzen - aber wir hatten ja endlos Zeit. Zeit, endlich die GoPro-Kamera an ihrem Bestimmungsort auszuprobieren ...
Beim Plotter habe ich neue Funktionen entdeckt, die schlichtweg genial sind. Das ist die Ansicht "Mariner´s eye" und zeigt sehr deutlich die segelbaren Bereiche (was die Tiefe angeht). Hach, Technik ist toll :-)
Diese Jahr werden wir uns auch auf See ganz gesund ernähren. Nicht lachen, wir sind nicht die Einzigen, die mit Grünpflanze an Bord unterwegs sind. Basili durfte während der Fahrt sogar an Deck.
Kaum in Lauterbach angekommen, wurde der Kutter mit den Fischbrötchen geentert. Den kennen wir schon von unserer Ausbildungsfahrt - immer lecker.
OK, ich habe ein Softeis in der Hand, aber das passte und musste. Ja, nach dem Fisch. Nein, ich bin nicht schwanger.
In Lauterbach im Hafen: Harry´s Traum. Eine 40er Lagoon!
Wer hat das schönste Boot im Hafen? Na? Na? Klar :-)
Wir haben den Weg nach Norden (Ystad, Bornholm, etc.) doch noch nicht ganz verworfen. Das Wetter ist anscheinend schlecht vorherzusagen, mit den aktuellen Daten könnten wir es schaffen. Morgen geht es also entweder nach Lohme (Rügen, Nordost) oder wir rocken den Greifswalder Bodden.
Sonntag, 26. Mai 2013
Anders ...
25./26.Mai 2013
... diese ganze Reise ist bisher anders gelaufen, als geplant.
Der Transport zur Ostsee ging fast völlig im Regen unter, war ansonsten aber unspektakulär. Die Männer vorn im Bus, ich in unserem Wagen dahinter als Transportwache. Freund Bernd hatte neben dem Transport unseres Trailers auch wieder eine halbe Mutterrolle übernommen und uns unterwegs mit Kaffee, Bärenmilch (Ira :-) ) und diversen Snacks versorgt. Das passte gut zu unserem Paket vom Bäcker. Wenigstens innerlich schien die Sonne.
Kaum im Hafen von Neuhof angekommen, hörte der Regen auf. Gut so. Aber das war auch schon alles.
Der Hafenmeister war weg - nach Aussage anderer Mitarbeiter von hier bis Montag. Große Augen, offene Münder ... wir waren doch zum Einkranen verabredet und dies geht am Wochenende nur bis Sonnabend 13 Uhr. Es war mittlerweile 12:20 Uhr, das Handy das Meisters abgeschaltet und wir etwas ratlos. Ab in die Gaststätte, ein dunkles Roggenhefe für jeden zum besseren Nachdenken bestellt. Nach etwas Recherche fanden wir im Internet den Kontakt zum Hafenmeister von Stahlbrode - ca. 10 km östlich von uns. Dieser ging auch sofort ans Telefon und sagte uns mit typisch nordischer Redseligkeit zu, auf uns zu warten. Schweren Herzens ließen wir 3 halbe Hefe zurück und machten uns mit Bernd´s VW-Bus und dem Trailer auf die Strecke. Zusammengefasst: hin, einkranen, Auto und Boot fuhren auf jeweils ihrem Fahrweg zurück nach Neuhof. Nach einem guten Essen und komplett genossenem Bier war der erste Schreck verdaut. Bis zum Abend wurde der Mast gestellt und das Boot komplett segelklar gemacht - das sind gut 2 Stunden Arbeit, da auch noch ein paar Kisten mit Kleidung und Zubehör an Bord verstaut werden mussten.
Als mein Freund der Hafenmeister seinen Abenddienst aufnahm, sprach ich ihn auf unsere Notaktion an. Es war ihm sehr unangenehm, aber was sollte er jetzt noch tun ... ausser uns einen Vorzugspreis für das Liegegeld zu geben und mir noch den aktuellen Segelwetterbericht auszudrucken und wetterfest einzupacken.
Mit diesem Wetterbericht kam die nächsten Änderungen. Der Wind ist komplett gegen uns. Heute, Sonntag, begann der Tag mit Starkwind bis Stärke 8 und starkem Regenfall. Morgen dreht der Wind von morgens Ost (unsere erste Fahrtrichtung über den Greifswalder Bodden) auf Nord (unsere geplante Route auf der Ostseite von Rügen hoch nach Lohme). Und das geht so weiter. Wollen wir nach Ost, kommt der Wind aus Ost; wollen wir nach Norden ... usw. Da dies unsegelbar ist bzw. mit sehr viel Kreuzen und somit fast doppelter Segeldauer verbunden wäre, wurde der in Berlin entworfene Plan verworfen. In den ersten zwei Tagen hätten wir unter Idealbedingungen schon mit 8-10 Stunden Fahrt zu rechnen. Das noch verdoppelt - nö, da hört der Spaß auf.
Wir bleiben vorerst im Bereich des Greifswalder Boddens und toben uns zwischen Greifswald/Wieck und Lauterbach aus. Wir haben Urlaub und lassen uns einfach nicht ärgern. Vorerst ist das Ziel Schweden gestorben. Sollte die Windrichtung mal wieder passen, geht´s vielleicht noch in den Norden. Da die Kontinentaldrift im europäischen Raum etwas zur Ruhe gekommen ist, wird uns Schweden ja nicht gleich weglaufen.
Es wird trotzdem genug zu berichten geben - aber heute wird nochmal gefaulenzt. Es regnet einfach zu stark.
Später werden noch ein paar Elektro-Bastelarbeiten vornehmen - dann läuft auch das neue Radio und die Bordparty kann beginnen.
... diese ganze Reise ist bisher anders gelaufen, als geplant.
Der Transport zur Ostsee ging fast völlig im Regen unter, war ansonsten aber unspektakulär. Die Männer vorn im Bus, ich in unserem Wagen dahinter als Transportwache. Freund Bernd hatte neben dem Transport unseres Trailers auch wieder eine halbe Mutterrolle übernommen und uns unterwegs mit Kaffee, Bärenmilch (Ira :-) ) und diversen Snacks versorgt. Das passte gut zu unserem Paket vom Bäcker. Wenigstens innerlich schien die Sonne.
Kaum im Hafen von Neuhof angekommen, hörte der Regen auf. Gut so. Aber das war auch schon alles.
Der Hafenmeister war weg - nach Aussage anderer Mitarbeiter von hier bis Montag. Große Augen, offene Münder ... wir waren doch zum Einkranen verabredet und dies geht am Wochenende nur bis Sonnabend 13 Uhr. Es war mittlerweile 12:20 Uhr, das Handy das Meisters abgeschaltet und wir etwas ratlos. Ab in die Gaststätte, ein dunkles Roggenhefe für jeden zum besseren Nachdenken bestellt. Nach etwas Recherche fanden wir im Internet den Kontakt zum Hafenmeister von Stahlbrode - ca. 10 km östlich von uns. Dieser ging auch sofort ans Telefon und sagte uns mit typisch nordischer Redseligkeit zu, auf uns zu warten. Schweren Herzens ließen wir 3 halbe Hefe zurück und machten uns mit Bernd´s VW-Bus und dem Trailer auf die Strecke. Zusammengefasst: hin, einkranen, Auto und Boot fuhren auf jeweils ihrem Fahrweg zurück nach Neuhof. Nach einem guten Essen und komplett genossenem Bier war der erste Schreck verdaut. Bis zum Abend wurde der Mast gestellt und das Boot komplett segelklar gemacht - das sind gut 2 Stunden Arbeit, da auch noch ein paar Kisten mit Kleidung und Zubehör an Bord verstaut werden mussten.
Als mein Freund der Hafenmeister seinen Abenddienst aufnahm, sprach ich ihn auf unsere Notaktion an. Es war ihm sehr unangenehm, aber was sollte er jetzt noch tun ... ausser uns einen Vorzugspreis für das Liegegeld zu geben und mir noch den aktuellen Segelwetterbericht auszudrucken und wetterfest einzupacken.
Mit diesem Wetterbericht kam die nächsten Änderungen. Der Wind ist komplett gegen uns. Heute, Sonntag, begann der Tag mit Starkwind bis Stärke 8 und starkem Regenfall. Morgen dreht der Wind von morgens Ost (unsere erste Fahrtrichtung über den Greifswalder Bodden) auf Nord (unsere geplante Route auf der Ostseite von Rügen hoch nach Lohme). Und das geht so weiter. Wollen wir nach Ost, kommt der Wind aus Ost; wollen wir nach Norden ... usw. Da dies unsegelbar ist bzw. mit sehr viel Kreuzen und somit fast doppelter Segeldauer verbunden wäre, wurde der in Berlin entworfene Plan verworfen. In den ersten zwei Tagen hätten wir unter Idealbedingungen schon mit 8-10 Stunden Fahrt zu rechnen. Das noch verdoppelt - nö, da hört der Spaß auf.
Wir bleiben vorerst im Bereich des Greifswalder Boddens und toben uns zwischen Greifswald/Wieck und Lauterbach aus. Wir haben Urlaub und lassen uns einfach nicht ärgern. Vorerst ist das Ziel Schweden gestorben. Sollte die Windrichtung mal wieder passen, geht´s vielleicht noch in den Norden. Da die Kontinentaldrift im europäischen Raum etwas zur Ruhe gekommen ist, wird uns Schweden ja nicht gleich weglaufen.
Es wird trotzdem genug zu berichten geben - aber heute wird nochmal gefaulenzt. Es regnet einfach zu stark.
Später werden noch ein paar Elektro-Bastelarbeiten vornehmen - dann läuft auch das neue Radio und die Bordparty kann beginnen.
Dienstag, 21. Mai 2013
Vor dem Beginn ...
... steht mal wieder das Bauen. Dieses Boot scheint unermässlich an Verbesserungsmöglichkeiten.
Nun gut, das Garmin-Netzwerk ist vorbereitet und scheitert nur noch an einem kleinen T-Stück. Dann arbeiten Plotter, AIS und Funkgerät wie ein Team. Man kennt sich, unterhält sich und arbeitet hoffentlich auch gut miteinander. Kommt das Teil, kommt der Test des Ganzen.
Das Boot ist für den Transport verpackt und wartet auf das Auskranen - irgendwann dieser Tage:

Am 25.05. geht es los. Erstmal an unseren Lieblingshafen Neuhof, nahe Stralsund, dann hoch in den Norden von Rügen und dann ... Schweden? Dänemark? Greifswalder Bodden? Der Wind ist und bleibt der Herr der Urlaubsplanung.
Wollt ihr uns wieder als Blog-Leser begleiten?
Nun gut, das Garmin-Netzwerk ist vorbereitet und scheitert nur noch an einem kleinen T-Stück. Dann arbeiten Plotter, AIS und Funkgerät wie ein Team. Man kennt sich, unterhält sich und arbeitet hoffentlich auch gut miteinander. Kommt das Teil, kommt der Test des Ganzen.
Das Boot ist für den Transport verpackt und wartet auf das Auskranen - irgendwann dieser Tage:

Am 25.05. geht es los. Erstmal an unseren Lieblingshafen Neuhof, nahe Stralsund, dann hoch in den Norden von Rügen und dann ... Schweden? Dänemark? Greifswalder Bodden? Der Wind ist und bleibt der Herr der Urlaubsplanung.
Wollt ihr uns wieder als Blog-Leser begleiten?
Abonnieren
Posts (Atom)