Mittwoch, Donnerstag, 29./30.05.2013
UMTS-Löcher sind ätzend. Keine Wetterdaten, kein Blog, keine Nachrichten.
Deshalb heute ein Doppelblog.
Mittwoch
Morgens vom Regen geweckt, ließen wir uns viel Zeit mit dem Aufstehen und Frühstücken.
Nur keine Hektik.
Wir hatten sogar die Zeit, unseren Besuch am Boot in Ruhe zu fotografieren und filmen.
Die Wetterdaten vom Vorabend und der Nacht (ich konnte nicht schlafen) schrien einem das Wort Starkwind regelrecht ins Gesicht. Wir waren also voll auf Sicherheits-Segeln im Bodden eingestellt. Als wir die Daten am Vormittag nochmals prüften, sah es auf einmal wieder gut aus. Auf dem Weg in den Norden Rügens erwarteten uns 4-5 Beaufort (Bft), einen Tag später in Ystad nur noch 3-4 Bft. Kurz entschlossen packten wir alles zusammen und starteten gegen 11 Uhr. Jegliche Winddreher an diesem Tag kamen uns entgegen. Wir mussten erst von Gager aus südlich den Bodden runter, dann östlich unter dem letzten Inselzipfel lang und später mit nördlicher Tendenz weiter. Den gesamten Weg haben wir ohne jegliches Motoren und nur wenig Kreuzen bewältigt. Für die 35 sm brauchten wir nur 6:52h. Wir hatten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,1kn, eine Höchstgeschwindigkeit von 6,8kn - und damit die unserem Boot mögliche Höchstgeschwindigkeit erreicht. Auf gut deutsch: wir sind an der Ostseite Rügens hochgeschossen wie eine V1 *grins*
Hier eine GoPro-Aufnahme der Fahrt.
Basili durfte dabei natürlich nicht an die frische Luft, das hätte ihm jedes Blatt einzeln zerrissen ... und uns das Herz! Dafür bekam er im Zielhafen Lohme den schönsten Platz am Ruder und ein Sonnenbad.
Lohme ist klein, ruhig, billig und immer wieder ein schönes Ziel. Auch das Anlegemanöver in diesen für uns viel zu großen Boxen hat endlich mal geklappt. Nur eines fehlt: ein Internetzugang!!! Kein UMTS, kein WLAN vom Hafen ... tötlich.
Donnerstag, 30.05.2013
Heute lief irgendwie alles schief. Wir sind frohen Mutes sehr früh aufgestanden, um mit 4-5 Bft Richtung Ystad zu fliegen. Laut Wetterbericht von Windfinder und dem Deutschen Wetterdienst vom Vortag war doch alles toll; mit der Windstärke konnten wir gut umgehen, die Windrichtung (ganztägig!! Ost) war das Beste, was man bekommen konnte. Aber ... irgendwas fehlte.
Beim Ablegen aus der großen Box freuten wir uns noch, dass der Hafen anscheinend für Ostwind gut geschützt lag. Man treibt bei Seitenwind sonst immer so unangenehm gegen seine Boxnachbarn, wenn man nicht schnell genug rauskommt. Leider mussten wir draussen feststellen, das das nicht am Hafen lag. Von den angesagten 4-5 Bft waren 1-2 Bft übrig geblieben. Wir hatten es dann zwar kurz mit dem Gennaker probiert und bei 1,5 Bft sechs Knoten erreicht, aber leider konnten wir somit keinen vernünftigen Kurs segeln. Wir wären zwar schnell, aber dafür volle Kanne ins Kap Arkona gerasselt. Also wieder rein und motort, wir wollten ja ums Kap rum. Zwischenzeitlich hatten wir noch die Hoffnung, das Ziel zu ändern und auf Raumwindkurs und per Gennaker nach Dänemark zu segeln. Vielleicht finden wir draussen ja den restlichen Wind. Aber auch hinter Kap Arkona war fast Stille. Weder Richtung Ystad (Schweden) noch Richtung Klintholm (Dänemark) ging es. Also alles kehrt, einen Flunsch gezogen und für das Reisegefühl wenigstens den Hafen gewechselt. Nun liegen wir in Glowe. Einziger Trost: der Hafenmeister verkauft teures Hafen-WLAN und wir haben wieder Kontakt zur Aussenwelt.
Fotos von heute gibt es keine - wir waren einfach zu frustriert, um daran zu denken.